Wahrscheinlich erfolgreicher
Apropos Thesen: Solche sind natürlich auch Kommunikationskonzepte, Geschäftsmodelle, Markenstrategien, Texte oder Designentwürfe. Sie sind allesamt Ideen und Annahmen darüber, wie wir ein bestimmtes Ziel erreichen. Und je einfacher und klarer diese Ideen, Thesen und Modelle sind, je weniger Unsicherheiten und Unwahrscheinlichkeiten sie enthalten, desto robuster – und damit erfolgsversprechender sind sie in der Regel auch.
Wie erfolgreich die Maxime Reduktion Organisationen und Produkte anleiten kann, zeigt etwa auch die von von W. Chan Kim und Renée Mauborgne entwickelte »Blue-Ocean-Strategie«. Dabei handelt es sich um eine Methode, die in der Eliminierung und Reduktion eine entscheidende Basis zur Erschließung ungenutzter Teilmärkte sieht.
Es macht also durchaus Sinn, über neue Konzepte, Entwürfe und Ideen einmal gedanklich Ockhams Rasiermesser zu ziehen. Welche unbestätigte oder unwahrscheinliche Annahmen kann ich eliminieren? Gibt es einfachere und damit wahrscheinlichere Modelle? Kann ich überflüssige Dinge reduzieren? Welche der vorgeschlagenen Ideen ist die einfachste? Gute Antworten auf diese Fragen garantieren zwar den Erfolg nicht, machen ihn aber vielleicht ein wenig wahrscheinlicher. Und genau darum geht es doch am Ende.